Nun bin ich für die ASF quasi als ihre Stellvertreterin auf die Landesliste der SPD für die Bundestagswahl gewählt worden, und schon bekomme ich Post von Menschen oder Vereinigungen, die mir ihre Ziele und Vorstellungen senden, damit ich sie mit bedenke und in die Partei einbringen kann.
Ich wusste nicht, dass das auch funktioniert, wenn man nicht über ein Abgeordnetenbüro verfügt oder schon öffentlich bekannt ist, nein, die Post kommt nach Hause.
Das ist ein merkwürdiges Gefühl, und plötzlich wird dir klar: Du bist mittendrin. Verändert das meine Wahrnehmung auf die Art, wie ich mich bisher eingebracht habe, in unsere Lieblingspartei? Schon, irgendwie, ich denke mehr darüber nach, was machbar ist, und ich bekomme Vereine und Verbände zu sehen, die sich ebenfalls Gedanken machen und immerhin so gut organisiert sind, dass sie sich die Kandidatinnen der Listen raussuchen um sie anzuschreiben, ob sie nun bekannt sind oder nicht.
Fühle ich mich soweit, mich damit zu beschäftigen, wenn ich nach der Arbeit, nach der Familie, nach dem Hund, nach der Politik, mit den ganzen Terminen, nach der Vorstandsarbeit für die Kita oder die Kemenate, (Freunde stehen hier schon gar nicht mehr, die schicken mir schon Terminwünsche, die oft enden mit “ na dann lass uns im Oktober noch mal nach einem Termin gucken, vielleicht passt es ja dann“)?
Ich denke, das ist eine wunderbare Perspektiverweiterung und macht mir bei meiner ehrenamtlichen Funktion ohne von BürgerInnen gewähltes Mandat für die Partei noch einmal deutlich: Du machst Politik, stupid, und die trägt Verantwortung, es richtig zu machen, und an möglichst alles zu denken. Und dafür trägst Du auch als Nicht-Abgeordnete eine Verantwortung, die richtigen und wichtigen Aspekte in die Partei einzubringen.
Na dann, fange ich mal an zu lesen und wenn Zeit ist, gehe ich zum Diskutieren raus, zu den anderen, denen die Gestaltung unseres Landes ebenfalls wichtig ist.
Mitten drinnen statt nur dabei, dann man los, ich freu mich auf jede Perspektiverweiterung!